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  • AutorenbildBonusmutter Jule

Auf den Sockel stellen

Aktualisiert: 18. März 2022


Diese Woche hat mir die liebe Tina geschrieben, die erzählt, dass ihre Bonustochter ein total liebes Kind ist, ihr jedoch das Verhalten des Vaters und der Familie gegenüber dem Kind zu schaffen macht. Denn die Familie stellt das Bonuskind auf einen Sockel – sprich es steht im Mittelpunkt und ist etwas Besonderes.


Ich musste direkt an Bonusmama Sybille denken, die vor längerer Zeit über das gleiche Thema berichtete. Da dieses Thema in ihrem Patchworkgefüge zu einem Problem wurde, gingen sie und ihr Partner zu einer Therapeutin, die eine systemische Aufstellung machte. Sybille sollte mit Figuren die Patchworkfamilie darstellen: die Bonustochter wurde auf einen Sockel gestellt, Sybille stand von ihr entfernt auf den Boden und der Kindsvater wurde von Sybille auf den Boden gelegt. Die Therapeutin fragte, ob der Kindsvater Selbstmordgedanken hätte? Die Therapeutin erklärte, dass das auf dem Boden liegen dies bedeuten würde. Natürlich hatte der Kindsvater keine Selbstmordgedanken, zeigt aber meines Erachtens ziemlich eindeutig, wie sich die Bonusmutter fühlte: die Bonustochter erhöht, sie „normal“ stehend und der Kindsvater - Ebenen darunter - machtlos auf dem Boden liegend.


Es war also wieder Zeit für eine kleine Umfrage auf Instagram:

Werden Deine BKS vom Vater oder Mutter auf einen Sockel gestellt?

68% Ja – 32% Nein

68% der Befragten kennen also das Thema. Ich fragte weiter, was für sie daran besonders nervt. Nachfolgend werde ich die Antworten darstellen.


Auswirkungen auf Gefühle/ Emotionen und Pläne

Als erstes erhielt ich auf die Frage, was am meisten beim auf den Sockelstellen nervt, diese Antwort:

Dass die Gefühle/ Pläne/ Emotionen von anderen anscheinend komplett außen vor gelassen werden

Dieses Gefühl kommt schnell auf, wenn sich (meist bei den Besuchswochenenden) alles nur ums Kind dreht. Wir sollten bei der Untersuchung jedoch die beiden Punkte unterscheiden:

1. Pläne

2. Gefühle und Emotionen

Kommen wir zuerst zum ersten Punkt, dem meistens leichter zu begegnen ist: Wenn ihr Pläne gemacht habt, wie z.B. das Wochenende ablaufen soll, und alles wird umgeschmissen, weil das oder die BK(s) einen Wunsch äußert/n, kann man dies schon mit dem Partner besprechen. Meistens stören solche Planänderungen einen ja nur, wenn der eigene Part betroffen ist. Wenn beispielsweise geplant war, Samstag nachmittags auf den Spielplatz zu gehen, nun aber das Bonuskind seine Freunde treffen will, wird dies vermutlich wenige Bonusmütter aus der Bahn werfen. Problematisch wird es immer dann, wenn man selber Verabredungen getroffen hat, die dann nicht mehr möglich sind oder abgesagt werden müssen.


Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass man die eigenen Pläne weiterverfolgen sollte, wenn es einem wichtig ist.

Ein Beispiel: Bonussohn Tommi spielt Fußball und es ist geplant, dass er Samstag vormittag sein Fußballspiel in 90km Entfernung wahrnimmt. Als Familie wurde drumherum organisiert, dass man mitfährt, Annika derweil eine Freundin trifft und im Anschluss, weil man auf dem Weg dran vorbeikommt, kurz bei IKEA einkehrt. Die Einkaufsliste ist geschrieben und frau freut sich schon auf den Besuch. Freitagabend entscheidet Tommi, dass er doch nicht zum Fußballspiel möchte und dem Wunsch wird stattgegeben (als ehemalige Basketballspielerin, die den Teamgedanken sehr hochhängt, wirft dies noch weitere moralische Fragen auf, aber die will ich hier jetzt noch nicht diskutieren). Mit Stattgabe des Antrags wird dann auch der Plan zu Ikea zu fahren hinfällig.

Ich habe nun zwei Optionen: zu Hause zu sitzen und Tommi beim Playstationspielen zuschauen oder mich ins Auto zu setzen und zu IKEA zu fahren. Es hat eine Weile gedauert, aber inzwischen setze ich mich Samstag vormittags beschwingt ins Auto und gönne mir 2 Stunden IKEA-Time – praktischerweise nun auch noch alleine, wo mich keiner stresst á la „wann sind wir endlich fertig??“


Deutlich schwieriger ist die 2. Variante, nämlich das Gefühl, dass die Gefühle und Emotionen der Bonusmutter außer Acht gelassen werden. Zu den Gefühlen und Emotionen schrieb auch eine Bonusmutter, dass „sie manchmal das Gefühl hat, an 2. Stelle zu stehen.“


Hier wird’s tricky, denn erst einmal stellt sich die Frage, ob alle Beteiligten sich der Gefühle und Emotionen der Bonusmutter bewusst sind und sich dann wirklich willentlich dagegen entscheiden? Oft ist dies nicht der Fall, denn wenn die Bonusmutter es nicht laut kundtut, ahnt keiner, was in ihr vorgeht.

Nichtsdestotrotz verweise ich gerne auf meinen Lieblingssatz: „Gefühle macht man sich immer selber.“ Daher ist es zielführender zu schauen, was für ein Gefühl ich habe und wo es herkommt? Gerade das Gefühl, dass ich an 2. Stelle stehe, hat oft etwas mit meinem Selbstwert zu tun.


Pauschal lässt sich hier natürlich keine Antwort oder Marschroute ausgeben, aber oft hilft es, sich die Frage zu stellen, was einem selber helfen oder was passieren müsste, damit es einem besser ginge? Falls Deine Antwort jetzt lautet „Mein Partner sollte sich mehr um mich kümmern.“, dann kann ich Dir wärmstens das Buch „The Work“ von Byron Katie empfehlen.

Hier kannst Du den Satz erst einmal untersuchen, ob er wahr ist und dann durch Umkehrungen herausfinden, was wirklich die Kernaussage ist und wie Du sie auflösen kannst. Oft trifft ein „Ich sollte mich mehr um ich kümmern.“ viel besser den Kern.

Wie dem auch sei: tu‘ das, was Dir gut tut, damit es Dir wieder besser geht. Im Zweifel auch ohne Rücksicht auf den/die BK(s) und den Kindsvater. Und nein, das ist nicht egoistisch.


Mangelnde Erziehung

Viele Bonusmütter gaben auf die Frage, was sie besonders nervt, nachfolgende Antworten:

Altersentsprechende Erziehung und Manieren: Fehlanzeige
Darf an den Besuchswochenenden machen, was er will.
Dass sie Narrenfreiheit hat
Dass aus einem lieben und sehr empathischen Kind immer mehr ein Egoist wird

Zu dem Thema Manieren habe ich noch einmal nachgefragt: hier gaben 78% der Befragten an, dass aus ihrer Sicht, der/die BK(s) zu wenig Manieren haben. Wenn ich hierzu mal etwas schreiben soll, sag‘ mir gerne Bescheid.


Ansonsten ist es in vielen Patchworkfamilien so, dass dem Kind keine Grenzen am Besuchswochenende aufgezeigt werden. Die Kinder haben Narrenfreiheit und dürfen tun und lassen, was sie wollen.

Einerseits ist es aus meiner Sicht auch nachvollziehbar: der Vater hat die Kinder lange nicht gesehen und will ihnen eine schöne Zeit bescheren. Für die Väter heißt das dann übersetzt aber oft: 100% Wunscherfüllung der Sprösslinge.

Viele Väter fürchten sicherlich auch, dass die Kinder nicht mehr zu ihnen kommen könnten. Gerade wenn eine Uschi/ Else/ Ex gibt, die perse schon gegen den Vater arbeitet und den Kindern die Zeit beim Papa madig macht (was? Ihr habt kein eigenes Zimmer beim Papa? – was? Es gibt nur Aufbackbrötchen beim Papa am Sonntag? – was? Papas neues Kind liebt der Papa viel mehr! usw.). Kinder nehmen die Aussage der Eltern für „bahre Münze“ und alles, was die leibliche Mutter gegen den Vater wettert, fällt als Samen auf fruchtbaren Boden. Da ist es aus Sicht der Väter leichter 100% Wunscherfüllung zu gewährleisten, um nicht auch noch selber Unlust auf das Besuchswochenende zu säen. Und es ist ja auch für den Vater viel leichter zu allem „Ja und Amen“ zu sagen, anstatt dem/n BK(s) die Wünsche zu verwehren. Eine Rechnung, die leider am Ende des Tages nicht aufgehen wird…


Und eines sei noch gesagt: als Kind, das in den 80er-/90er Jahren groß geworden ist, bin ich es nicht gewöhnt, dass man sich am Wochenende Gedanken darüber macht, wie man das Wochenende schön für Kinder gestalten kann? Wir sind als Kinder nebenher mitgelaufen. Es gab keine Ausflüge in den Freizeitpark, Jumphouse, Indoor-Spielplatz, Kino oder ähnliches. Es sei denn, man hatte Geburtstag – aber das ist ja bekanntlich nur einmal im Jahr. Ansonsten haben wir mit uns oder unseren Freunden gespielt oder Hausaufgaben gemacht und gegessen haben wir übrigens, was auf den Tisch kam, ohne dass jemand vorher meine Präferenzen abgefragt hätte.


Die Unselbstständigkeit

Als weiterer Punkt wurde die Unselbständigkeit der Kinder genannt:

Dass das Lieblingskind der Kindsmutter künstlich total klein gehalten wird
Dass die Kinder dadurch unselbständig werden

Wir lesen alle Artikel über Helikoptereltern und verdammen sie. Schließlich erziehen die Helikoptereltern keine Kinder, die nachher selbständige und eigenverantwortliche Wesen sind. Aber ist es nicht bei Scheidungskindern ähnlich?


Anschließend an das oben geschriebene, dass Väter befürchten, dass das Kind nicht mehr zu ihnen kommen möchte, ist es natürlich auch eine große Sorge, dass die BKs sich über die Aufgabenverteilung bei Papa beschweren.

Nachher möchte das BK nicht mehr kommen, weil es bei Papa und seiner Neuen doch tatsächlich in seinem Kinderzimmer Staub saugen muss!?! Oder gar die Spülmaschine ausräumen muss? – von anderen Aufgaben im Haushalt spreche ich schon gar nicht… Daher werden der oder die BK(s) dann lieber von solchen lästigen Aufgaben verschont. Schließlich ist das BK doch so selten da… (die Aussage gilt auch weiterhin, wenn die Kinder drei Wochen in den Sommerferien da sind und keinen Handschlag tun)


Einen „Luxus“, den sich Kindern, deren Eltern nicht geschieden sind, wohl kaum leisten können. Fraglich ist natürlich, ob es überhaupt ein Luxus ist?

Natürlich ist es schick, wenn man in Kinderjahren „Zucker in den Popo geblasen bekommt“, allerdings ist die Alltagstauglichkeit für das spätere Leben doch sehr zu hinterfragen. Zumindest in meinem Leben war es so, dass nach Verlassen der Schule niemand kam, der mich gefragt hat, was und wie ich gerne etwas hätte oder was man mir Gutes tun kann? Nennt mich pessimistisch oder vom Leben versaut, aber ich musste mich um meinen Kram immer selber kümmern, um etwas im Leben zu erreichen.


In diesem Zusammenhang denke ich auch gerne an eine Bekannte, deren Einzelkind ein wahres Wunderkind war, das 24/7 umhätschelt und umsorgt wurde. Dies hatte dann zur Folge, dass Mutti, als die „Kleine“ groß war und studieren ging, alle 4 Wochen an den 600 km entfernten Studienort reiste, um die Studentenbude der Prinzessin zu putzen, da diese neben dem Studium mit Reinigung ihres 28qm großen Wohnklos total überfordert war. Noch Fragen?


Die unrealistische Einschätzung des Bonuskinder

Zwei Bonusmütter schickten mir folgende Antworten:

Die unrealistische Einschätzung des Bonuskinds und das Verschließen der Augen vor Negativem.
Und keine Kritik am Verhalten der Bonuskinds äußern zu dürfen, ohne den Haussegen zu gefährden.

Hier kommen wir sicherlich zum Kernproblem vieler Bonusmütter: wir sehen die Bonuskinder so, wie sie sind. Wir sehen die ungeschönte Wahrheit. Nichts ist blurry, weil wir von unserer Liebe für sie geblendet oder umnebelt sind.

Mir ist das besonders deutlich geworden, als Annika zum Teenager wurde. Marc sagt dann auch manchmal, wenn sie besonders garstig ist: „ach, Du warst mal so eine kleine Süße.“

Er sieht natürlich die ganze Entwicklung seiner Tochter und was sie eigentlich für ein liebenswertes Wesen ist. Ich sehe nur den garstigen Teenager, der unverschämt und zuweilen auch beleidigend ist. Ich kann mich nicht an schöne Zeiten mit ihr erinnern, als sie ein Kleinkind war. Ich kann mich da auf den Kopf stellen, aber dies wird sich nicht ändern.

Was kann ich also tun? Die Antwort gestaltet sich schwierig, denn sie hängt hier einmal mehr davon ab, wie offen Dein Partner für konstruktive Kritik ist.

Mir hat es anfangs auch geholfen, Fragen zu stellen und zu unterstützen.


Beispiel: Tommi hat eine Vier in Deutsch. Die Note kommt vom gleichen Lehrer, der auch Annika eine Vier in einem anderen Fach gegeben hat. Anscheinend hat der Lehrer einen Peak auf die Kinder!!!


Meine Frage: „Ich hätte Tommi mit seinem Schreib- und Lesevermögen maximal eine Drei gegeben. Was hättest Du ihm für eine Note gegeben?“

Marc musst dann zugeben, dass alles oberhalb einer Drei tatsächlich unrealistisch ist.

Was Annikas Vier anging, habe ich es proaktiv unterstützt, dass Marc doch mit dem Lehrer sprechen sollte, um gemeinsam mit Annika herauszufinden, warum sie eine Vier hat. Das Gespräch wollte wiederum Annika nicht.

Das Thema, dass der Lehrer die beiden ungerecht benotet hat, ist damit erstmal vom Tisch.


Kritik wird von niemanden gerne gesehen und gehört – oder magst Du sonderlich gerne Kritik? Daher wenn Kritik, dann nur konstruktiv, wie man irgendetwas besser oder anders machen könnte.

Und wie gesagt: Fragen haben mir immer sehr weitergeholfen, um oft auch den Wahrheitsgehalt von Aussagen zu überprüfen („Bei dieser immens schweren Klassenarbeit, in der Du eine 4 hattest, gab es da auch Mitschüler, die eine 1 oder 2 hatten?“ – Du ahnst die Antwort).


Das Mitleid mit den Bonuskindern

Ich erhielt auch nachfolgende Antworten:

Das endlose Mitleid dem BK gegenüber von allen Seiten statt Probleme anzugehen.
Wenn alle nicht direkt beteiligten Verwandten von Kindseite sagen, wie sehr das Kind leidet

Mitleid hat bekanntlich noch niemanden geholfen. Denn wie das Wort begrifflich schon bedeutet „leidet man mit.“ Anstelle das Problem zu beheben, suhlt man sich im Leid. Das Kind wird in die Opferrolle geschoben und hat keine Möglichkeit selbst zum Täter zu werden und damit aktiv zu werden.

Natürlich mag es Situationen geben, die nicht erstrebenswert sind und die man keinem Kind oder Menschen wünscht, aber jede Möglichkeit birgt auch die Chance für einen selber, über sich hinauszuwachsen.

Sicherlich ist es „blöd“, wenn die Eltern sich trennen, aber ist es möglicherweise nicht noch viel blöder, wenn man in einem Haushalt lebt, in dem immer gestritten wird? Das Bild, das ich von Beziehungen bekomme, wird kein positives sein.

Und einem Kind stets das Stigmata zu geben, dass es ein Scheidungskind ist und damit etwas schlechtes, hat noch keinem weitergeholfen.


Um mal einen ganz weiten Bogen zu spannen: ich habe einen schönen Blogartikel über das Thema Mitleid und Behinderung gefunden. Sehr zu empfehlen.

Was sich der Blogger wünscht: Mitgefühl und nicht Mitleid.


Mitgefühl können wir unseren Bonuskindern geben:

„Ja, es ist grad total sch…., dass Peter mit der Schluss gemacht hat. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Lass uns gemeinsam Schnulzen schauen und Eis essen.“

„Ja, ich kenne es auch, in einer Klassenarbeit versagt zu haben. Man fühlt sich klein und dumm. Aber lass uns gemeinsam Vokabeln lernen, dann sieht es beim nächsten Mal schon ganz anders aus.“

„Ja, ich bin auch schon mal von meiner besten Freundin enttäuscht worden. Das macht einen sehr traurig. Lass uns gemeinsam überlegen, wie Du mit ihr sprechen kannst, um das Thema zu klären.“


Allen Sätzen, die ich gerade aufgeschrieben habe, ist gemein, dass sie eine Handlungsempfehlung beinhalten. TU ETWAS!!

Wenn Du nichts änderst, wird sich auch nichts ändern.

Wie sagte schon Albert Einstein:

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.

Darum geht es. Auch wenn es Mutter und Vater oder die Schwiegereltern versäumen, diesen Arbeitsauftrag mitzugeben, dann kann man als Bonusmutter schon den ein oder anderen Hinweis geben, in der Hoffnung, dass das Bonuskind etwas davon mitnimmt.

Und wenn nicht, dann kannst Du es auch nicht ändern. Für mehr bist Du nicht verantwortlich.


Das Verhalten der Kindsmutter

Ein auch mit dem Thema verwandter Aspekt ist die Situation, dass die Kindsmutter das Kind auf einen Sockel stellt:

Die Kindsmutter stellt das Kind auf den Sockel und wir müssen das ausgleichen.

Auch diese Situation ist nicht einfach. Ich selber würde vermutlich unter dem Regime „unser Haus, unsere Regeln“ versuchen, die hoffentlich gemeinsamen Wertvorstellungen von Bonusmutter und Vater durchzusetzen.

Grundsätzlich geht es hier übrigens nicht darum, dass etwas bei der Mutter falsch ist, sondern in Eurem Haushalt macht man es halt einfach anders.

„Bei Mama musst Du nicht im Haushalt helfen?“ (die Aussage würde ich perse auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen)

„Bei uns ist es anders. Wir erledigen alle Aufgaben gemeinsam… Papa kocht, ich decke den Tisch und Du räumst bitte den Tisch ab.“

Wenn man Glück hat, bekommt das Bonuskind noch das Gefühl, einen wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Wenn nicht, ist es auch egal – Euer Haus, Eure Regeln.


Die Sonderstellung

Zu Problemen kann es auch kommen, wenn noch gemeinsame Kinder vorhanden sind, nämlich dann, wenn es zu einer

Sonderstellung ggü. den gemeinsamen Kinder

kommt.

Vermutlich liegt hier auch ein besonderes Problem versteckt, wenn nämlich der Vater das Bonuskind besser oder besonders behandelt als die eigenen Kinder, die 24/7 um ihn herumspringen. Ansonsten würde das oben Gesagte gelten (unser Haus, unsere Regeln):


Hier ist wirklich schwierig, das richtige Maß zu finden. Einerseits hat natürlich das Kind, das mit dem Papa lebt, immer den Papa – andererseits wirkt es auf das Kind dann komisch, wenn der Papa am Wochenende Exklusivzeit mit dem Bonuskind verbringt. Wir sind selber nicht in der Situation, aber ich könnte mir vorstellen, dass das eigene Kind immer so „nebenher mitläuft“ und nicht die besondere Behandlung erfährt, wie das Bonuskind, das nur alle zwei Wochen kommt. Vielleicht mag die ein oder andere Bonusmutter hier einmal berichten, wie sie diesen Konflikt in ihrer Familie aufgelöst hat?



Wie Du siehst, gibt es kein Patentrezept. Oft hilft auch einfach nur tief durchatmen…

Unsere Annika wollte Samstagabend, als es die von ihr gewünschten Pancakes gab, dass man ihr Salami bringe, da sie Salami auf die süßen Pancakes essen wollte. Gott-sei-Dank hat Marc ihr gesagt, dass sie sich die Sachen erstens selber holen kann und er zweitens solche Spinnereien nicht mit macht. Sie sollte doch bitte einfach die süßen Pancakes essen, die sie sich ja schließlich gewünscht hätte. Es wurde noch rumdiskutiert und ich bin dann in die Küche gegangen – allerdings um leckeren Sekt in mein gefärbtes Glas zu füllen. In manchen Situationen hilft wirklich nur Alkohol! 


Wie ist es bei Dir? Kennst Du es, dass das oder die Bonuskinder(er) auf den Sockel gestellt werden? Was stört Dich daran und wie löst Du es für Dich auf?


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