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  • AutorenbildBonusmutter Jule

Über die Corona Quarantäne

Aktualisiert: 18. März 2022


Der Montag fing damit an, dass ich einen „Anruf in Abwesenheit“ beim Aufstehen auf meinem Handy vorfand. Glücklicherweise hatte der Anrufer auch eine Mailbox-Nachricht dagelassen: es war die Arztpraxis, die mir mitteilte, dass mein Test negativ gewesen war (zur Vorgeschichte lese man den letzten Artikel über die rote Corona-App (https://www.bonusmutter.de/post/corona-warn-app)

Wir lagen uns nahezu vor Freude in den Armen: Jubel! Nach ziemlich genau 7 Tagen war somit das Thema „Warten auf den Coronatest“ erledigt.

So dachten wir zumindest.

Wir waren aber froh, dass das Ergebnis negativ war – insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir Uschi nicht darüber informiert hatten. Eine reale Gefahr bestand zwar aus meiner persönlichen Einschätzung zu keinem Zeitpunkt, aber so war es dann doch gut.


Das Wochenende war ruhig verlaufen mit der einzigen Ausnahme, dass Uschi Sonntag nachmittags gegen viertel nach drei (nachmittags!) entschieden hatte, dass sie ihre Kinder doch gerne schon Sonntag abends zurückhaben wollte.

Die Kaffeepause

Hierzu sei erläutert sein, dass Uschi es vorzieht, Montag morgens gerne früh ins Büro zu gehen, um an einer sagenumwobenen Kaffeerunde teilnehmen zu können. Dieses Privileg kann sie nicht nutzen, wenn die Kinder bei ihr sind, da sie dann dafür sorgen muss, dass die Kinder pünktlich in die Schule kommen. Sie bittet stets und inständig darum, dass man ihr diese (nahezu) „einzige Freude in ihrem Leben“ nicht auch noch nimmt.

Die Kinder und Marc sind davon wenig begeistert, denn es bedeutet für sie, morgens um 5:45 Uhr aufzustehen. Um halb 7 sitzt die Bagage im Auto, in der Hoffnung, die 100 km durchs staugeplagte NRW gut hinter sich zu bringen, um gegen 8 Uhr in der Schule zu sein.

Im Februar dieses Jahres hatten die Kinder sich dafür ausgesprochen, doch bitte Sonntag abends wieder nach „Hause zu dürfen“. Uschi hatte dem schweren Herzens zugestimmt und damit die letzte Freude in ihrem Leben dann auch noch aufgegeben.


Das Ganze funktionierte genau 2 Mal und dann wurde die Schule wegen eines Coronafalls geschlossen und es war eh alles auf „hold“ gesetzt.

Als die Schule dann im August wieder losging und Marc und die Kinder die vereinbarte Rückkehr am Sonntagabend anstrebten, antwortete Uschi nur: „Ihr bekommt das auch Montagmorgens hin!“ Die Nachricht wurde noch von einem optimistischen „Thumbs-up“ unterstrichen. Damit war das Thema durch und für die Kinder hieß es dann wieder Montag morgens früh aufstehen.

Die Tatsache, dass eigentlich seit spätestens Anfang November Kaffeepausen im Büro nicht mehr erlaubt sein sollten, sei mal dahingestellt.

Rückkehr am Sonntagabend

Uschi wollte also die Kids noch Sonntag abends zurückhaben. Wir fragten die Kinder, was sie am liebsten wollten und Annika war natürlich länger schlafen am Montag morgen wichtig (was man ihr auch nicht verübeln kann…). Marc schlug Uschi vor, dass die Kinder (nach dem Bolzen auf dem Fußballplatz) duschten, dann noch zu Abend aßen und er die Kinder dann gegen 19 Uhr bzw. 19:30 Uhr zurückbrächte. Uschi war das aber eindeutig zu spät, da sie unbedingt noch Zeit mit ihren Kindern verbringen wollte. Ausnahmsweise mussten sie daher nicht „gereinigt und gefüttert“ abgeliefert werden (so, wie es sonst gewünscht ist, denn Uschi kocht ungerne Sonntagabends noch).

Wir regten uns darüber auf, dass ihr das ja mal wieder absolut früh eingefallen sei, dass sie diesen Wunsch hegte. Wir entschieden uns dann aber gegen negative Gefühle und beschlossen im Sinne der Kinder Uschis Vorstellungen zu entsprechen.

Der Arztbesuch

Am Montagnachmittag erfuhr Marc, dass Annika nicht in der Schule gewesen sei, da man Montagmorgens mit beiden Kindern beim Arzt gewesen sei. Grund war Halsweh und Kopfschmerzen (bei wem genau, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen).


Was soll ein Arzt da tun? Auf Corona testen und die Kinder in Quarantäne schicken.


Hier sei kurz der Hinweis erlaubt, dass die Kinder Sonntagabend kerngesund bei uns abgereist waren.

Annika war von der Quarantäne auch nicht so sonderlich begeistert, da sie eine Lateinklausur verpasste und der Lehrer ärgerlicherweise „viel, viel schwierigere“ Nachschreibeklausuren zu pflegen stellte. Ich weise in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Annika, 13, ansonsten jede Gelegenheit beim Schopfe packte, um nicht in die Schule gehen zu müssen.

Krankheitstage

Uschi hatte das Ergebnis der ärztlichen Untersuchung ihrem Arbeitgeber mitgeteilt, der daraufhin empfahl, dass sie doch am besten zu Hause bleiben solle. Needless to say, dass sie natürlich nicht im Homeoffice arbeitete. Dies traf sich dann auch ganz gut, denn schließlich war 2 Wochen vorher bekannt geworden, dass Alleinerziehende in 2020 statt den bisherigen 10 Tagen nunmehr 20 Tage zur Verfügung hatten, um mit dem kranken Nachwuchs zuhause zu bleiben.

Meine persönliche Meinung dazu war, dass Uschi nach einem Blick in den Kalender festgestellt hatte, dass die Kinder dieses Jahr außerordentlich selten krank gewesen waren (was damit zusammenhängen könnte, dass sie von März bis Mitte Juni gar nicht in der Schule gewesen sind) und sie vermutlich nicht einmal die 10 Tage ausgeschöpft hatte.

Marc und ich stellten dann auch fest, dass es äußerst praktisch gewesen sei, dass die Kinder Montagmorgens zu Hause waren, so dass man direkt zum Arzt hätte fahren können. Hätten die Kinder – wie vereinbart – bei uns übernachtet, wäre Uschis Besuch beim Arzt erst Dienstagmorgen möglich gewesen.

Versteht mich bitte in diesem Kontext nicht falsch: ich finde es absolut richtig, dass Alleinerziehende mehr freie Tage bekommen, um mit den kranken Kinder zu hause bleiben zu können. Vermutlich ist das in Coronafällen auch noch viel zu wenig, aber bei uns hatte es nun mal ein „Geschmäckle“.

Kontakt der Kategorie I

Wir gingen davon aus, dass die Kinder weiterhin kerngesund waren. Vermutlich ging Uschi selbst davon aus, denn sie hielt es nicht für nötig, uns über die Quarantäne zu informieren.

Topfit

Dienstagabend schrieb Uschi Marc eine Nachricht, in der sie fragte, ob die Kinder berichtet hätten, dass sie in Quarantäne seien? Sie wollte nicht zu weit ausholen, aber seit Wochen wären die Kinder andauernd krank mit Hals, Kopf und Übelkeit. Das aktuelle Resultat: beide Kinder seien topfit. Die Aussage wurde mit einem sich drehenden Smilie, das die Zunge rausstreckt, beendet.

Marc verzichtete darauf, das zu kommentieren.

Negativer Corona-Test

Donnerstag kam dann die erwartete Erlösung: die Corona-Tests beider Kinder kamen negativ zurück. Just in time, dass sie wieder als „kerngesund“ bescheinigt wurden und dann auch am kommenden Wochenende zum Besuchswochenende kommen konnten. Und freitags hat Uschi eh frei…

Annika ging dann auch freitags direkt wieder zu Schule. Tommi wurde allerdings von Übelkeit geplagt, so dass er noch zu Hause blieb.

Besuchswochenende

Die Kinder kamen Freitag abends und ich fragte sie beim Abendessen, wie sie die Woche denn verbracht hätten? Annika meinte, dass es sehr langweilig gewesen seien und Tommi klagte über die nervigen Spaziergänge.


Spaziergänge? Da musste ich nachfragen…

„Wart Ihr denn nicht in Quarantäne?“ - „Nein, wir sind freiwillig zu Hause geblieben.“

So langsam kam Dunkel in die Geschichte.

„Wer von Euch beiden war denn eigentlich krank?“ fragte ich weiter.

Schweigen. Nach intensiven Augenkontakt der beiden, meinte dann Tommi: „Ich“.

Wir kamen zu dem Ergebnis, dass es ja eine Spontanerkrankung gewesen sein musste, die Sonntagnachts gekommen war und Dienstag abends bereits tutti-kompletti erledigt gewesen war.

Marc entschied, dass die Kinder Hausschuhe anziehen sollten und Annika, die neuerdings nur noch Bustiers als Bekleidung ihres Oberkörpers trug, wenigstens eine Sweatjacke anziehen sollte. So könne man Erkältungskrankheiten – realistische, als auch imaginäre – am besten verhindern. Schließlich sollten Coronatests denen vorbehalten sein, die ernsthaft krank seien.

Wochenendplanung

Ich bin dann jetzt mal weg – vor uns steht ein arbeitsreiches Homeschooling-Wochenende, an dem der verpasste Schulstoff sowie die Hausaufgaben der letzten Woche aufzuarbeiten und die nachzuschreibenden Arbeiten vorzubereiten sind. (Wobei das in Coronazeiten mangels anderer Beschäftigungsmöglichkeiten jetzt gar nicht soooo schlimm ist…).


Wie sind Eure Erfahrungen bei Krankheiten der Kinder? Habt Ihr auch eine „Hypochonder-Uschi“ und wie geht Ihr damit um? Ich freue mich auf Eure Kommentare!

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