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  • AutorenbildBonusmutter Jule

Über das Kennenlernen der neuen Familienmitglieder

Aktualisiert: 18. März 2022

Nach wenigen Wochen hatte sich mein und Marcs Kennenlernen in ein „Zusammensein“ verwandelt. Da Marc jedes zweite Wochenende "Umgangswochenende" mit den Kindern hatte, plante ich, für das Wochenende nach unserem „Zusammenseinwochenende“ eine ruhige Kugel zu schieben. Das änderte sich jedoch, als ich Samstag mittags eine Nachricht von ihm erhielt, in der er mich fragte, ob ich für abends schon essenstechnisch etwas geplant hatte. Natürlich hatte ich das nicht. So wurde ich dann zum gemeinsamen Burger-Essen mit seinen Kids eingeladen. Ich war zuerst nicht begeistert, was nicht daran lag, dass ich die Kinder (damals 7 und 10) nicht kennenlernen wollte. Nur dachte ich mir, dass ein Abendessen vielleicht eine etwas „lahme Angelegenheit“ sei. Ich schlug vor, die Kinder bei einem Freizeitparkbesuch kennen zu lernen. Aber Marc beharrte darauf, dass er seine Kinder kennen würde und wüsste, dass das Kennenlernen bei einem Abendessen schon absolut passen würde. Also sagte ich dem Abendessen zu.



Abends machte ich mich auf den Weg zum Abendessen und ich würde behaupten, dass das die nervöseste Autofahrt war, die ich in langer Zeit unternommen hatte. Selbst bei Fahrten zum Date, bei denen man ja regelmäßig auch in einer positiven Grundnervositätsstimmung ist, kamen nicht an das Gefühl der Unsicherheit, das ich damals empfand heran. Worüber spricht man mit einem 7 Jährigen Jungen? Was interessiert ein 10-jähriges Mädchen? Ist Disyney’s „Frozen“ bei 10 jährigen Mädels noch ein Thema und können sich siebenjährige für „Cars“ begeistern? Wobei ich bei allem Übel auch noch zugeben musste, dass ich bei den wenigen Babysitter-Sessions bei Freunden den Handlungssträngen der Geschichten nicht vollständig gefolgt war. Ich war also extrem nervös, als ich das Restaurant betrat. Marc kam mit den Kindern etwas später und die beiden stellten sich vorbildlich bei mir vor. Das Essen lief ganz gut und ich lernte alle Nagellack-Farben, die Annika, die 10jährige, mitgebracht hatte, kennen. Sie vertraute mir sogar soweit, dass sie mir einen ihrer Nagellacke direkt ausleihen wollte. Dies versah sie mit einem Augenzwickern und dem Kommentar: „Wir werden uns ja jetzt sicherlich öfter sehen.“ Ich war beeindruckt. Zwar wusste ich nicht, wie Marc mich seinen Kindern angekündigt hatte, aber sofern er mich als seine „Freundin“ vorgestellt hatte, freute ich mich innerlich darüber. Sofern er dies nicht getan hätte, freute ich mich, weil es dann anscheinend seiner Tochter schon klar war, dass wir zusammengehörten. Ich war im 7. Himmel.


Ärgerlicherweise hatte ich in einem Parkhaus geparkt, dass gegen 19 Uhr seine Pforten schloss, so dass ich nach dem Essen mein Auto umparken musste. Dies führte dazu, dass Tommi, der damals 7-jährige Sohn, in Tränen ausbrauch und fast nicht zu trösten war. Zum Glück kam ich jedoch zurück.


Abends zurück zu Hause fiel ich nur „fix und fertig“ in mein Bett – schon lange hatte ich nicht mehr so einen emotional anstrengenden Termin mit einer so kritischen Jury hinter mich gebracht… aber es war ja alles gut gelaufen.

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