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AutorenbildBonusmutter Jule

Über den Kieferorthopädentermin

Aktualisiert: 18. März 2022



Manchmal sind es ja die Kleinigkeiten oder unwichtigen Sachen, die das Fass zum Überlaufen bringen… Daher gibt es heute mal wieder eine kleine Anekdote über Uschi.


Hierzu kurz die Vorgeschichte: Uschi ist aktuell mit den Kindern überfordert, so dass die Kinder seit dem 10.12.2020 bei uns sind, da wir uns um das Homeschooling (aus dem Homeoffice heraus) besser kümmern können (erfahrende Homeschooling-Homeofficer dürfen jetzt an dieser Stelle gerne herzlich lachen!).


Die Kinder werden jedes zweite Wochenende von Marc um 18 Uhr Freitagabends bei ihr abgesetzt und Sonntag abends um 18 Uhr wieder abgeholt. Hier der kurze Hinweis, dass Uschi, wenn die Kinder unter der Woche bei ihr sind, gerne andere Zeiten wünscht: Abholung Freitag 15 Uhr, damit sie den Nachmittag zum putzen nutzen kann (Ergänzung der Redaktion: Freitags ist ihr freier Tag) und Zurückbringen der Kinder bitte Montagmorgens um 8 Uhr bei der Schule. Aber dies ist ein anderes Thema.


Wichtig, wichtig

Nun begab es sich, dass Marc am Sonntagabend die Kinder abholte und Uschi Annika bereits während der Rückfahrt eine WhatsApp-Nachricht schickte: „WICHTIG WICHTIG. Am Mittwochnachmittag ist um 15:15 Uhr ein Termin beim Kieferorthopäden.“


Auch Uschi weiß schon, dass man Töchterlein per WhatsApp nur erreicht, wenn man die Worte „WICHTIG, WICHTIG“ verwendet und am besten noch drei lodernde Flammen daneben macht. Ansonsten ignoriert Annika die Nachrichten von Erziehungsberechtigten oder Bonusmüttern gerne auch mal mehrere Tage.


Natürlich hätte Uschi auch Marc über den Termin beim Abholen informieren können, aber da Marc aktuell – wir wissen grad nicht warum überhaupt – mal wieder bei Uschi Hausverbot hat, erübrigt sich die persönliche Kommunikation.


Die Nachricht war also bei Annika angekommen und wurde auch direkt an Marc weitergegeben (-dies muss auch nicht zwingend immer passieren – wir hatten gerne auch schon die Info zeitgleich zum Event oder hinterher).


Mittwochnachmittag

Mittwochnachmittag war ein relativ „unpraktischer“ Tag, da er bekanntermaßen in der Mitte der Woche liegt und es bedeutet hätte, dass Marc noch einmal zusätzlich 200km mit Annika zum Kiefernorthopäden hätte fahren müsste. Marc telefonierte montags mit dem Kiefernorthopäden und es war möglich, den Termin auf Donnerstagnachmittag zu verlegen. Dies – so dachten wir – würde gut passen, weil dann die Kinder bereits Donnerstagabend zu ihrer Mutter zurückgehen könnten und das Homeschooling, nachdem es ja jetzt bereits mehrere Wochen bei uns erfolgreich lief, auch Freitags bei Uschi funktionieren sollte.

Zudem hatten wir ja auch noch Uschis Wunsch beim Jugendamt, dass sie unbedingt die Kinder haben will, im Ohr und dachten, dass wir ihr einen Gefallen täten.


Weiter konnten wir mit unserer Annahme jedoch nicht von der Realität entfernt liegen.


Der Vorschlag

Marc informierte Uschi am Dienstagmorgen darüber, dass er den Kiefernorthopädentermin hatte verschieben können und ob es möglich wäre, dass er die Kinder dann bereits Donnerstagabend um 17 Uhr bei ihrer Mutter absetzen könnte. Darauf erhielt Marc postwendend folgende Antwort:

„Hallo Marc, das klappt leider nicht mehr. Hatte mir bereits für den Donnerstag aufgrund schulfrei Urlaub genommen und diesen nun mit einem auswärtigen Besuch verplant. Diesen möchte ich nun auch nicht schon wieder absagen. Aber danke für den Vorschlag“

Der geneigte Leser mag sich fragen: welche genialen Möglichkeiten hat Uschi in Zeiten von Corona aufgetan, um verplant zu sein? Wir sind fast ein bisschen neidisch.


Marc las (ausnahmsweise) die Nachricht den Kindern vor, die geradezu explodierten: „Was schreibt Mama da für einen Quatsch! Wir haben gar kein schulfrei!“


Uschis Gefühlswelt

Ich glaube ihre Antwort spiegelt aber in jeder Facette wieder, was in Uschi vorgeht und wie sie die Welt um sich herum wahrnimmt:

1. Die Kinder gehen nicht zur Schule. Also haben sie wohl schulfrei.

2. Ich hätte das vielleicht einrichten können, wenn Du mich früher informiert hättest.

3. Ich muss auch mal das Recht haben, mir frei zu nehmen.

4. Ich muss (anscheinend) andauernd Termine absagen.


Natürlich hat Uschi das Recht, sich frei zu nehmen und jemanden zu treffen. Ein wenig – aber das ist jetzt mein Gefühl – ist es aber auch ein kleiner Schlag in die Fresse der Leute, die Vollzeit arbeiten (Hinweis: Uschi arbeitet nur 50%) und sich alle Mühe geben, dass Uschis Kinder mit dem Homeschooling klarkommen und etwas lernen. Ich würde auch gerne einen Tag frei haben und einfach mal nichts tun, während sich andere mit meinen Themen herumschlagen. Aber eigentlich, wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich das doch nicht wollen, weil ich nicht so bin, dass andere Menschen sich um meine Themen kümmern müssen. Und Marc auch nicht.


Wir hätten Uschi auch gerne früher informiert, was sicherlich auch möglich gewesen wäre, wenn sie uns frühzeitig informiert hätte. Schließlich ging sie ja auch davon aus, dass wir Mittwochnachmittags auch keine privaten (oder ganz verrückte Idee: berufliche) Verabredungen hatten und stattdessen zum Kiefernorthopäden gehen konnten. Versteht mich hier bitte nicht falsch – wir tun alles für die Kinder, aber hin und wieder gib es im Büro dann auch Termine, bei denen man zugegen sein muss und halt nicht erst abends um 21 Uhr die Arbeit nachholen kann.


Uschis (Opfer-)Leben besteht grundsätzlich aus der Annahme, dass sie keinen Anspruch auf irgendwas hat, wohingegen alle anderen immer alles bekommen und haben. Nur sie ist die Arme! So auch jetzt, wo man ihr auch schon wieder ihren freien Tag wegnehmen möchte.


Weiterhin hat sie in der Vergangenheit schon öfter Termine absagen müssen. Durch wen das verursacht wurde, können wir nicht beantworten. Wir wissen nur, dass wir es nicht sind, da wir uns ja akribisch an alle ihre Terminvorgaben halten, die sie einem so aufoktroyiert. Mit Ausnahme vielleicht eines Wochenendes im Januar, an dem wir Skifahren gehen. Dies ist jedoch bereits Monate bzw. Jahre vorher bekannt, da es IMMER das gleiche Wochenende ist, an dem wir sie um die Übernahme der Kinder bitten. Aber anscheinend hat Uschi ansonsten Kontakt mit anderen Menschen, die immer Termine absagen – oder vielleicht eine Pandemie, die jegliche Planungssicherheit der Vergangenheit angehören lässt? Wir wissen es nicht!?


Nun denn. Der Donnerstagstermin war somit für uns nicht mehr ganz so attraktiv, da es bedeutet hätte, dass Marc donnerstags 200 km mit Annika durchs schöne NRW fährt und Freitagabends dann erneut. Nicht sonderlich im Sinne der Kinder, jeden Nachmittag 1-2 Stunden im Auto zu sitzen.


Erneute Terminverlegung

Marc – der alte Optimist – rief beim Kiefernorthopäden an und verschob den Termin auf Montag, 13:30 Uhr. Dann hätten die Kinder bei Uschi das Homeschooling machen können und Annika wäre im Anschluss daran zum Kiefernorthopäden gegangen. Wie gesagt – aufgrund der Erfahrungen der letzten Wochen waren wir sicher, dass die Kinder dies technisch hinbekommen hätten und wir hätten telefonisch sichergestellt, dass sie um 8 Uhr vor ihren Laptops sitzen.


Wie Ihr seht: ich schreibe bereits im Konjunktiv – denn hätte-hätte-Fahrradkette. Uschi antwortete auf den Vorschlag, dass die Kinder Sonntagnacht noch „zu Hause“ schliefen und montags eigenständig das Homeschooling machen, dass dies so nicht beim Jugendamt abgestimmt worden sei und sie beendete ihre Nachricht mit „Es bleibt bei Abholung der Kinder um 18 Uhr Sonntagabends.“


Nähere Gründe, die dagegen sprachen, ihre eigenen Kinder in ihrem Zuhause noch eine weitere Nacht in ihrem eigenen Zuhause zu beherbergen, wurden uns nicht mitgeteilt.


Telefonate mit dem Jugendamt

Marc hatte den Kaffee auf und telefonierte mit der für die Familie zuständigen Sachbearbeiterin beim Jugendamt. Diese ist natürlich zur Neutralität verpflichtet, ließ aber durchaus durchscheinen, dass die von der Mutter getroffenen Entscheidungen nicht zwingend zum Wohle der Kinder getroffen worden seien.


Marc erkundigte sich noch, inwieweit die vom Jugendamt angebotene Unterstützung der Kindsmutter bereits angelaufen sei. Die Mitarbeiterin teilte mit, dass noch nicht viel passiert sei, da die Kindsmutter den Antrag bis dato nicht beim Jugendamt eingereicht hätte.


In Anbetracht der Tatsache, dass just die Bundesregierung die Aussetzung des Präsenzunterrichts bis zum 14.02.2021 verlängert hatte, schlug Marc vor, alles so zu handhaben wie bisher, das bedeutete, dass die Kinder weiterhin bei uns beim Homeschooling betreut würden. Die Mitarbeiterin teilte die Auffassung, dass das die einzige vernünftige Lösung sei.


Nachmittags rief die besagte Mitarbeiterin Marc noch einmal an und teilte mit, dass sich Uschi beim Jugendamt über Marc beschwert hatte, dass er sich nicht an die getroffenen Vereinbarungen gehalten hätte.


Wenn man genau hinschaut, hat sie natürlich Recht. Aber manchmal stellt man sich dann doch die Frage, ob gewisse Leute eigentlich verstehen, was es heißt „zum Wohle der Kinder“ zu handeln? Und wir verstehen auch nicht genau, was sie dann damit meint, dass „sie die Kinder haben will“, wenn sie zu jedem Zeitpunkt, wo sie sie haben könnte, die Kinder gerade NICHT haben will.


Wenn ich das so schreibe, wird mir die Brutalität dieser Aussage noch einmal mehr bewusst: Schließlich handelt es sich bei den Kindern nicht um Dinge oder Sachen, sondern um Menschen, die übrigens auch noch ihre eigenen sind. Also ihr eigen Fleisch und Blut, wie man so schön sagt.


Ich weiß, dass ich manchmal auch nicht sonderlich amused bin, wenn Uschi spontan die Kinder zu uns schickt und sämtliche Pläne, die man so hatte, über den Haufen geworfen werden. Aber ich habe es noch nie, und ich betone es gerne noch einmal NIE abgelehnt, dass die Kinder zu uns kommen dürfen. Wir haben immer eine Lösung gefunden.


Mir ist bewusst, dass es einerseits leichter ist, wenn man zu zweit ist, da im Zweifel der Partner einspringen kann, wenn man selber gerade keine Zeit hat oder andere Dinge tun muss; andererseits ist Uschi bereits dadurch „begünstigt“ in der glücklichen Lage zu sein, mit ordentlichen Unterhaltszahlungen gesegnet zu sein, so dass sie nur zu 50% arbeiten geht und trotzdem ein Leben in Saus und Braus leben kann. Zudem sind die Kinder inzwischen mit 14 und fast 11 Jahren in einem Alter, bei dem man sie nun auch nicht mehr rund um die Uhr betreuen muss. So ist beispielsweise gestern abend direkt Annikas Freundin Paola bei Annika angereist, so dass Uschi aufgrund des mit der Übernachtung einhergehenden Schlafmangels des Teenagers am Samstag vermutlich gar keine Betreuung ihrer Tochter vornehmen muss bzw. darf.


Weiteres Vorgehen

Wie dem auch sei – wir haben nun, da Uschi ja auf die Einhaltung der Regeln pocht, eine Email an das Jugendamt formuliert und halten nun auch schriftlich fest, was zu tun wäre. Beispielsweise hatten wir bereits am 10. Januar Uschi gebeten, die sich in der Schule befindlichen Schulbücher der Kinder bitte abzuholen. Die Schule war am 12.01.2021 offen gewesen, wo man das hätte erledigen können, was Uschi jedoch unterlassen hat. Bis dato ist ihrerseits nichts Weiteres passiert. Wir werden nun über das Jugendamt bitten, dass sie als erziehungsberechtigte Mutter doch dieser Bitte „zum Wohle ihrer Kinder“ nachkommt – sollte (aus der Sicht eines verständigen Erwachsenen) durchaus leistbar sein. Falls Uschi weiterhin entscheidet, dass dies Aufgabe des Kindsvaters ist, ist dies immerhin schon mal in den Akten des Jugendamtes vermerkt.


Wie es perse weitergeht, wird man dann sehen… Aber ich lasse es Euch natürlich auf diesem Kanal wissen. Also stay tuned!


Wie ist Eure Uschi so? Kennt Ihr solche Geschichten? Oder kann sich Uschi wenigstens, wenn es um die Kinder geht, „zusammenreißen“? Wie geht Ihr damit um, wenn Uschi absolut unrational unterwegs ist und nur dem Partner schaden will?

Ich bin gespannt auf Eure Erlebnisse, Erkenntnisse und Anekdoten und freue mich über Eure Kommentare, Emails oder Anrufe.


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1 Comment

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bambijaeger
Feb 12, 2021

Wie meine Uschi ist? Das wüsst ich gern, ich hab sie noch nie getroffen. Das allein wirft schon einige Fragen auf. Wenn man sie besser einschätzen kann, klärt sich vielleicht auch so Manches leichter.

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